Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, hat der Kreissportbund Hildesheim in Vertretung der Hildesheimer Sportvereine den Vertrag mit der Stadt zur Zahlung eines Solidarbeitrags fristgerecht gekündigt.
In den Neuverhandlungen zeigt die Stadt den Vereinen gegenüber kein Entgegenkommen. Aus den 11 Millionen freiwilliger Unterstützungsleistungen erhält der Sport mit über 20.000 Mitgliedern gerade mal ca. 6 % der Fördermittel.
Die Argumente, die die Sportvereine für bezahlbaren Sport seit geraumer Zeit vorbringen, findet ihr im Anhang.
Unterstützt eure Vereine in ihrem Anliegen und nehmt – möglichst mit Kind und Kegel – an der Demonstration teil.
Aufruf zur Kundgebung durch den KSB Hildesheim
Seit Jahren zahlen über 20.000 Sportlerinnen und Sportler (etwa jeder 5. Einwohner) über ihre Mitgliedsbeiträge Gelder an die Stadt, damit diese ihren Haushalt entlastet. Mittlerweile sind dies 16,50 € pro Person und Jahr. Angesichts Mitgliederrückgänge sowie erhöhter Personal- und Energiekosten haben die Vereine jährlich mit höheren Kosten zu rechnen.
Der Sport sagt daher:
Fünf Jahre erhöhter Solidarbeitrag seit 2012 sind genug!
Da der Rat der Stadt am 24. Oktober 2016 in seiner Sitzung für den Sport Beschlüsse fassen wird, die weit reichende finanzielle Auswirkungen haben, wollen wir im Rahmen einer Kundgebung ein Zeichen setzen, damit der Sport in Hildesheim bezahlbar bleibt. „Wir wollen aber auch anhand der 10 Thesen zum Sport“ einmal der Öffentlichkeit aufzeigen, was der Sport alles so bewegt und leistet.
Alle Sportlerinnen und Sportler sind daher aufgerufen, mitzumachen. Wir sammeln uns um 16:00 Uhr an der Steingrube, um 16:30 Uhr marschieren wir in einem Demonstrationszug am Theater vorbei über Zingel und Schuhstraße zur Fußgängerzone, von dort aus zum Marktplatz direkt vor das Rathaus. Dort findet dann von 17 bis 17:45 Uhr die Abschlusskundgebung statt. Um 18 Uhr werden dann noch Beteiligte direkt zur Ratssitzung gehen.
10 Thesen zum Sport des KSB Hildesheim
These 1: „Nicht am Sport, sondern durch den Sport sparen!“
– Kommunen müssen Gelder für den Sport zur Verfügung stellen.
– Sportstättenförderung für Sportvereine.
– Gelder in Form von Fördermaßnahmen für Kinder und Jugendliche wie bei der Offenen Jugendarbeit.
– Keine Gebühren, so lange andere Vereine aus anderen gesellschaftlichen Gruppen vergleichbar nicht bezahlen müssen und Gelder bekommen.
These 2: „Sport ist die effektivste Form der Jugendarbeit!“
– Nirgendwo sind im Landkreis mehr Kinder und Jugendliche organisiert, wie beim Sport: 30.000.
– Nirgendwo sind in Hildesheim mehr Kinder und Jugendliche organisiert, wie beim Sport: 10.000.
– Nirgendwo gehen Kinder und Jugendliche pro Woche öfter hin, als zum Sport.
– Sport ist wichtig für die schulische Entwicklung und zugleich eine Ergänzung zur Schule.
These 3: „Sport ist Körper-Kultur ein Leben lang!“
– Baby-Schwimmkurse, Bewegungsübungen und -spiele, Sportausbildung bei Kindern und
Jugendlichen, Erwachsenen-Gesundheits- und -Leistungssport, Seniorensport und -bewegung.
– Sport ist Körper- und Geisteskultur.
– Sportliches Leben ist ebenso kulturelles Leben.
– Sport spricht alle Bevölkerungsschichten an.
These 4: „Sport integriert Neubürger!“
– Außer in der Schule können nirgendwo Kinder und Erwachsene als Neubürger integriert werden, als beim Sport.
These 5: „Sport integriert Menschen mit Behinderung!“
– Sport und Bewegung ist wichtiger Bestandteil einer behindertengerechten Entwicklung.
– Sport ist maßgeblicher Faktor bei der Inklusion im Freizeitleben.
– Inklusion passiert „um die Ecke“, ohne weite Wege.
These 6: „Sport integriert Flüchtlinge und Asylbewerber!“
– Beschäftigung und Abwechslung bei Durchgangsaufenthalten.
– Erste nachhaltige zwischenmenschliche Kontakte.
– Integration in die Vereine, damit in die Nachbarschaft, damit in die Gesellschaft.
These 7: „Sport leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit!“
– Sport ist nicht nur Leistungssport, sondern auch allgemeine Bewegung und erreicht damit Viele.
– Krankenkassen fördern Gesundheitsmaßnahmen.
– Ärzte verschreiben Sport- und Bewegungstherapie.
– Deutschland wird immer dicker.
These 8: „Sport ist Charakterbildung!“
– Durch organisierten Sport werden vielfältige Kompetenzen (z. B. im Mannschaftssport, im Leistungssport sowie in der Aus- und Fortbildung) erworben: interagieren und kommunizieren, Selbstwertgefühl entfalten und verbessern, kooperieren und konkurrieren, Selbstständigkeit ausbilden und erleben, Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft entwickeln sowie erhalten, Organisieren und Durchführen, Integrieren und Abgrenzen
These 9: „Sport ist ein wichtiger Gesellschaftsfaktor!“
– Sport ist dörfliches Leben. Vereine engagieren sich oft über den Sport hinaus.
These 10: „Sport ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor!“
– Private Haushalte in Hildesheim/im Landkreis geben jährlich sportbezogene Waren und Dienstleistungen aus.
– im Sport sind in Hildesheim/im Landkreis 2.420/6.655 Personen direkt oder indirekt beschäftigt.
Kontakt: Geschäftsführer Roman Mölling